Was ist Amateurfunk und was CB-Funk?




Was ist der Unterschied zwischen Amateur- und CB-Funk? Diese Frage stellt sich sicher jeder an Funk und Technik interessierte einmal. Da ich mir selber Mitte 2012 diese Frage gestellt habe und ich nicht sofort hierauf konkrete Antworten gefunden habe, möchte ich an dieser Stelle allen Interessierten einmal einen kurzen Überblick über diesen Bereich geben.


Definition:

Amateurfunk:
Der Amateurfunkdienst ist ein Funkdienst, der von Funkamateuren untereinander, zu experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, zur eigenen Weiterbildung, zur Völkerverständigung und zur Unterstützung in Not- und Katastrophenfällen wahrgenommen wird.

Funkamateur:
Funkamateur ist der Inhaber eines Amateurfunkzeugnisses oder einer harmonisierten Amateurfunk-Prüfungsbescheinigung (...), der sich mit dem Amateurfunkdienst aus persönlicher Neigung und nicht aus gewerblich-wirtschaftlichem Interesse befasst.

,,Der Amateurfunk ist ein technisches Hobby, das sich mit den Möglichkeiten drahtloser Nachrichtenübertragung befasst. Funkamateure sind Leute, die sich in ihrer Freizeit mit Wellenausbreitung, mit dem Bau und Betrieb von Sendern und Empfängern, mit Antennen, Messgeräten und Zubehör beschäftigen."

Wie ist der Amateurfunk entstanden?:

,,Es ist erst etwas mehr als hundert Jahre her, dass es im Jahr 1888 dem deutschen Physiker Heinrich Hertz zum ersten Mal gelang, elektrische Schwingungen zu erzeugen und in einiger Entfernung wieder zu empfangen. 1897 begann mit Marconi die Geschichte der "Telegrafie ohne Draht". Erst mit der Erfindung der Elektronenröhre als Verstärker entstand 1923 die drahtlose Funktechnik mit einer sich rasend schnell entwickelnden "Unterhaltungselektronik" (Rundfunk und Fernsehen).

Die ersten kommerziellen Stationen benutzten damals Frequenzen unterhalb von 1,5 MHz (man würde heute Mittelwelle dazu sagen) und man gab die Frequenzen darüber (Kurzwelle) als unbrauchbar für Funkamateure frei. Am 27.November 1923 wurde die erste zweiseitige Funkverbindung auf kurzen Wellen zwischen einem amerikanischen und einem europäischen Funkamateur hergestellt, und zwar auf einer Wellenlänge von etwa 110 Meter, das sind etwa 2,7 MHz. Das war, was die Funkamateure damals noch nicht wussten, die Geburtsstunde der Kurzwellentechnik. Denn es stellte sich bald heraus, dass man auf kurzen Wellen mit weniger als 100 m Wellenlänge (oberhalb von 3 MHz) mit einem Bruchteil der Energie auskam, welche die kommerziellen Großstationen auf den langen Wellen brauchten. Die Funkamateure waren es also, die diese Eigenschaft der Kurzwellen entdeckt hatten!"

Welche Möglichkeiten bietet mir Amateurfunk?:

- Sprechfunk (Phonie)
- Telegrafie (CW)
- Digitale Betriebsarten (RTTY, Packet Radio, PSK31, PACTOR, SSTV und ATV)

Was passiert ggf. nach einem Standard QSO (Funkverbindung)?

Im Anschluss an das QSO kann der Gegenstation eine QSL-Karte via Büro, via EQSL oder via Post geschickt werden. Diese werden zur Erlangung von Funkdiplomen benötigt.

Hier einige Technik, die im heimatlichen Shack (Funkbude) vorhanden sein sollte:

Antenne: Solarcon Antron A99 inkl. Redialkit      Transceiver: Yaesu FT-857D      Stromversorgung: 12V Batterie für den mobilen Einsatz (QRP Betrieb)

Was ist CB-Funk?:

,,Nicht zu verwechseln ist der Amateurfunkdienst mit Funkanwendungen wie dem CB-Funk auf 27 MHz (26,565 - 27,405 MHz) oder dem moderneren PMR446. Die Funkgeräte besitzen hier nur geringe Reichweiten und dürfen nicht verändert oder an Leistungsverstärkern betrieben werden."

Insbesondere der CB-Funk (Citizen Band) wird heute nicht mehr in dem Umfang genutzt, wie es noch in den 80iger und 90iger Jahren der Fall war. Die für den CB-Funk zugewiesenen Frequenzen sind international einheitlich und sind in 80 Kanäle aufgeteilt worden. In Deutschland sind Modulationsarten wie: FM, AM, und SSB (USB/LSB) erlaubt. Hier darf mit einer Geräteleistung von max. 4 Watt und in SSB mit max. 12 Watt gearbeitet werden.

,,Die Funkgeräte solcher Funkanwendungen bedürfen einer behördlichen Prüfnummer, ihr Betreiber hingegen benötigt keine weitere Genehmigung. Beim Amateurfunkdienst ist es genau umgekehrt. Als Funkamateur darf man seine Funkgeräte und die Antennanlage selbst bauen oder gekaufte Sender verändern. Dafür verlangt die zuständige Behörde gewisse Kenntnisse, die bei einer Prüfung nachzuweisen sind."

Funkgerät: President Jackson II      Handfunkgerät: Stabo SH 7000      Mobilantenne: ALAN ML 130


Textquelle: Eckart K.W. Moltrecht/DJ4UF: Amateurfunklehrgang für das Amateurfunkzeugnis Klasse E, 8.Auflage, Baden-Baden, 2011, S.6-7


Weitere Inhalte zum Thema Funktechnik:

  • Homepage von Eckart K.W. Moltrecht: Amateurfunklehrgang von DJ4UF




  • Bitte hier klicken!